Schweißprüfung 2023
Am 14.10.23 führten wir der DTK Kinzigtal - Wächtersbach e.V. unsere diesjährige Schweißprüfung beim Bayerischen Staatsforst im Revier Schöllkrippen durch, bei der vier Gespanne antraten. Die Schweißprüfung ist eine sehr anspruchsvolle Prüfung über 1000 - 1200m Kunstfährte, bei der Hunde und Führer ihre Fähigkeiten als Team unter Beweis stellen müssen. Sie erfordert eine sehr intensive Vorbereitung. Die Fährten wurden von Rudolf Schlenke und Jörg Elhard gelegt, beide erfahrene Experten in Sachen Schweißarbeit.
Die Prüfung begann am Morgen in einem abwechslungsreichen Waldgebiet, das den Hunden eine Vielzahl von Herausforderungen bot. Über Nacht bis zum Prüfungsbeginn, nach dem Legen der Fährten, gab es kräftige Regenschauer und in dem reich strukturierten Wald waren natürlich auch diverse Verleitungen . Nach der Begrüßung, dem Auslosen der Reihenfolge, der Kontrolle der Papiere und der Chipkontrolle ging es unter den aufmerksamen Richteraugen von Dieter Schwittek (Richterobmann) , Prof.Dr. Christiane Herden und Petra Stauzebach an die Arbeit.
Es startete Martin Hamburger mit Kuno vom Geisberg, gefolgt von Verena Müller-Drilling mit Quartus Gustav vom Spechtshardt, Alexander Kneisel mit Minnie/R und als viertes Gespann war Dr. Carola Hauptmann mit Alva vom Bretzenheimer Wasserturm an der Reihe. Frau Hauptmann mit ihrem Westfalenterrier Alva, war als letzte gesetzt, da die Hündin in der Hitze stand.
Von den vier Hunden kamen drei in angemessener Zeit erfolgreich zum Stück. Am Ende der Prüfung wurden die Leistungen der Hunde durch die Richter bewertet und jedes Gespann erhielt eine detaillierte Rückmeldung über Stärken und Schwächen. Die Richter würdigten dabei auch den anspruchsvollen Fährtenverlauf und lobten insbesondere das faire Verhalten der Hundeführer untereinander. Im Einzelnen lauteten die Ergebnisse:
1. Quartus - Gustav vom Spechtshardt mit 82 Punkte 2.Preis Tagessieger
2. Kuno vom Geisberg mit 75 Punkte 2.Preis
3. Alva vom Bretzenheimer Turm mit 57 Punkte 3.Preis
4. Minnie/R hat leider nicht bestanden.
Zum Abschluss bedankte sich Prüfungsleiterin Sabine Fuchs bei Richtern und Fährtenlegern, ohne ihr Engagement sind solche Prüfungen nicht möglich. Die Schweißprüfung war nicht nur eine Möglichkeit für die Hunde, ihre Fähigkeiten zu demonstrieren, sondern auch eine Gelegenheit für die Hundeführer, sich anschließend auszutauschen. Insgesamt war die Prüfung ein großer Erfolg, die Teilnehmer zeigten großes Engagement und beeindruckende Leistungen.
Wir gratulieren allen Hundeführern und ihren Hunden zu ihren Erfolgen
und wünschen ihnen weiterhin viel Waidmannsheil.
Schweißprüfung im DTK Kinzigtal-Wächtersbach am 14. Oktober 2023
Regen und starker Wind – na bravo! Mein Dackel Gustav und ich hätten uns für unsere Schweißprüfung bessere Wetterbedingungen gewünscht, aber das Wetter kann man sich nun mal nicht aussuchen. So hatte ich schon ein etwas mulmiges Gefühl an diesem Morgen. Wir hatten zwar gut geübt, aber der Wettergott hatte uns solch ein ungünstiges Wetter zu keiner einzigen unserer Übungseinheiten beschert. Nun ja, mein Gustav würde das schon machen…
Es regnete und windete die ganze Nacht und es regnete immer noch, als wir uns morgens am Revier Schöllkrippen der Bayerischen Staatsforsten trafen. Wir, das waren neben Gustav und mir noch drei weitere Prüfungsgespanne, Prüfungsleiterin Sabine Fuchs, die Richterinnen Prof. Dr. Christiane Herden und Petra Stauzebach, Richter Dieter Schwittek sowie Revierleiter und Fährtenleger Rudi Schlenke und Jörg Elhardt.
Wir sollten nach dem Losverfahren als zweites Gespann starten. Glücklicherweise hatte sich das Wetter inzwischen beruhigt und wir Hundeführer uns auch. Nun lief alles wie am Schnürchen. Gespann Nummer 1, Martin mit Kuno, kamen nach einer knappen Stunde von ihrer Fährte zurück und hatten… bestanden! Nach einer kurzen Kaffeepause waren wir dran. Gustav hat sein feines Näschen ruhig und konzentriert arbeiten lassen und hielt die Fährte schön. Da der Regen sämtliche Schweißspuren für das menschliche Auge weggewaschen hatte, war ich jedes Mal erleichtert, wenn Gustav ein Wundbett verwiesen und mir somit bestätigt hat, dass wir richtig sind. Die gut 1000 Meter Fährte kamen mir an diesem Morgen endlos lang vor. Zwischendurch war ich scheinbar so darauf konzentriert, auf dem matschigen und abschüssigen Waldboden nicht auszurutschen, dass ich nicht bemerkte, dass mein Hund von der Fährte abgekommen war und schon mit hoher Nase die Beute am Ende der Fährte windete, die nicht weit von dieser Stelle lag. Dafür kassierten wir einen Abruf, was uns sicher ein paar Punkte Abzug bringen sollte. Aber was soll’s?! Schnell den Dackel abgetragen, wieder auf der Fährte angesetzt und weiter ging’s! Schließlich waren wir erst bei circa der Hälfte der Gesamtstrecke angelangt. Nun suchte Gustav wieder fährtentreu weiter und ich mahnte mich jetzt selbst zur höchsten Konzentration auf meinen Hund. Irgendwann dachte ich: „Verflixt, jetzt müssen wir doch bald mal am Stück sein!“, als ich auch schon meinte, eine Rotwilddecke voraus liegen zu sehen. Kurz umgedreht sah ich, wie Fährtenleger Jörg einen Fichtenzweig abbrach und der Richterin Petra Stauzebach reichte. Der Stein, der mir in diesem Moment vom Herzen gefallen ist, war riesig! Und schon war Gustav am vorderen Ende des Schweißriemens an der Decke angelangt und ich wusste: Wir haben es geschafft! Unser obligatorisches Zerrspielchen mit der Beute am Ende der Schweißfährte fiel heute noch etwas freudiger und intensiver aus, als sonst beim Üben üblich, waren wir jetzt doch endlich am Ziel angelangt! Nicht nur am Ziel dieser gut 1000 Meter langen Schweißfährte, sondern auch am Ziel unseres monatelangen Übens. Ich war und bin auch heute super stolz auf meinen Dackelbub.
Während die beiden anderen Gespanne geprüft wurden, konnten Martin und ich schon relaxen. Die Zeit verging dann doch recht schnell und so saßen wir am frühen Nachmittag gemütlich im ‚Gasthaus Post‘ in Schöllkrippen zu einem leckeren Mittagessen und dem ein oder anderen wohlverdienten Entspannungsbierchen. Bei der Siegerehrung wurden die Suchen nochmal kurz besprochen und wir haben erfahren, dass Gustav und ich als Tagessieger aus diesem Prüfungsvormittag herausgegangen sind. Da war die Freunde meinerseits natürlich groß! Gustav kümmert sowas weniger. Zufrieden und stolz konnten wir die Heimfahrt antreten und uns den Rest des Tages auf unserem gemütlichen Sofa erholen.
Ich bedanke mich bei Rudi und Jörg, die bei diesem Sauwetter die Schweißfährten gelegt und uns während der Prüfung begleitet haben. Bei den Richterinnen und Richtern bedanke ich mich für das faire Richten und den überaus freundlichen Umgang. Und bei den anderen Hundeführern für die Kollegialität. Ein besonderer Dank gilt auch unserer Obfrau für den Jagdgebrauch Sabine Fuchs, die diese Prüfung sehr gut vorbereitet hatte und auch an diesem Tag alles bestens im Griff hatte.
Nun wünsche ich allen viel Suchenglück und Waidmannsheil in der Praxis sowie allzeit so viel Freude mit ihren Hunden wie ich mit meinem Gustav habe.
Ho‘ Rüd‘ ho‘!
Verena Müller-Drilling
mit Quartus-Gustav vom Spechtshardt